WiR03_Veranstaltung(1)

v.l.n.r.: Dr. Cédric Reuter, Prof.in Beate Gleitsmann, Bürgermeister Dr. Ralph Elster

Zukunft von Arbeit und Bildung

Neue Maßstäbe für Integration von KI in unser Arbeits- und Bildungsumfeld

Prof.in Dr. Beate Gleitsmann von der Rheinischen Fachhochschule Köln hat im Rahmen unserer Reihe “Wissenschaft im Rathaus” zahlreichen Gästen umfassende Einblicke in das Potenzial und die Herausforderungen der KI-Technologien gegeben.

Der Vortrag der Marketing-Spezialistin und Initiatorin des Kölner KI-Kongresses der RFH beleuchtete drei zentrale Themenbereiche:

  1. die Grundlagen von KI-Technologien,
  2. die Entwicklung der generativen KI in der Arbeitswelt
  3. sowie die Entwicklung der generativen KI in der Bildungswelt.

Der transformative Potenzial von KI

Gleitsmann führt seit 25 Jahren empirische Studien zum Thema „Fähigkeiten von Mitarbeitenden“ und „Unternehmenskultur“ in einem dynamischen Umfeld durch. Anhand jüngster Studien zur Qualifikationslandschaft bis 2027 verdeutlichte sie das transformative Potenzial der generativen KI.

So gibt es zahlreiche Tätigkeiten mit einem sehr hohen Potenzial für Automatisierung und Erweiterung, aber auch Jobs, die in Zukunft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht durch die KI ersetzt werden. Hierzu zählen unter anderem zahlreiche therapeutische Aufgaben und viele Handwerkerberufe.

KI-affine Unternehmenskultur entwickeln

Gestützt durch umfangreiche empirische Studien machte Gleitsmann auf die Bedeutung einer KI-affinen Unternehmenskultur aufmerksam und vermittelte Ansätze zur Implementierung

Doch auch in der KI-Ära wird der Mensch Wettbewerbsvorteil Nr. 1 bleiben. Wichtig sei es, die menschliche Einzigartigkeit in einer zunehmend von Maschinen dominierten Welt zu bewahren und zu fördern.

„Was uns von Maschinen (KI) unterscheidet, ist unsere einzigartige menschliche Natur, unsere Emotionen, unsere Intuition, unsere Fähigkeit zur Empathie“,

so die Expertin.

Fähigkeiten wie analytisches Urteilsvermögen, Flexibilität, emotionale Intelligenz und kreative Evaluierung gewinnen an Bedeutung. Zudem sind intellektuelle Wissbegierde gefragt und ein geschulter Umgang mit KI-Technologien, um gute KI-Prompts zu formulieren oder Verzerrungen zu erkennen. KI-generierte Avatare, Deep Fakes und KI-Würmern werden den Arbeitsalltag immer stärker bestimmen.

Das Credo der RFH-Professorin:

Den Umgang mit KI spielerisch in der Arbeits- und Bildungswelt wie in Schulen oder Hochschulen zu fördern.

Besonders geeignete Aufgaben für den Einsatz von KI sind solche, die schwer zu erledigen und einfach zu überprüfen sind, erklärt Beate Gleitsman. Sie empfiehlt Maßnahmen zur KI-Befähigung durch Training, Anreize und Vorbildfunktion.

Umgang mit KI in der Bildung

Abschließend beleuchtete Gleitsmann die Auswirkungen von KI auf die Bildungswelt. Sie passte die Bloomsche Taxonomie an die KI-Ära an und verdeutlichte an einigen Beispielen, wie Lehrende mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz Lernaufgaben generieren und zusammen mit den Lernenden einen motivierenden und zeitgemäßen Unterricht generieren können.

An einem Rechenbeispiel wurde deutlich, in welchen Bereichen Menschen mit Maschinen nicht konkurrieren können, so dass ein Konzepte für die Schule von morgen vorgestellt wurden.

Bildungseinrichtungen müssen zu einem Ort werden, an dem Teamarbeit, Empathie, emotionale Ausdrucksfähigkeit, Kreativität und Selbstregulierungstechniken sowie der Umgang mit Menschen gefördert werden.

Gleitsmanns Fazit am Ende des Vortrags:

“Die Arbeit mit KI lehrt uns eine neue Art von Flexibilität, Kreativität und sogar – paradoxerweise – Humanismus.”

Ihre Impulse lösten im Anschluss eine rege Diskussion um die Integration von KI in unser Arbeits- und Bildungsumfeld an.