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© DLR

Treibhausgase

Neue Instrumente für effektive Überwachung

Ehrgeizige Ziele zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen benötigen eine effektive Überwachung der Klimagase. Zudem müssen für zuverlässige Klimaprognosen die Quellen und Senken der Treibhausgase möglichst genau erforscht werden. Von Mitte Mai bis Mitte Juni 2018 fügt eine Flugversuchsmission unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) diesen internationalen Bemühungen einen Baustein hinzu. Das Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) nimmt die zwei wichtigsten Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4) ins Visier. Neuartige Instrumente für die Erfassung der Treibhausgase werden erprobt, die dabei Daten über ganz Europa bis nach Nordafrika sammeln. Im Rahmen der Mission CoMet (Carbon dioxide and methane mission for HALO) sind zudem jeweils eine Cessna des DLR und eine der Freien Universität Berlin mit hochgenauen Messinstrumenten der Universität Bremen im Einsatz, ebenso wie die DLR Do-228 CFFU und das Forschungsflugzeug Falcon 20 der französischen Partner SAFIRE , CNRS und CNES. Messflüge finden unter anderem über Berlin, dem Kohlerevier der Lausitz und den polnischen Bergbauregionen statt.

„Mindestens 63 Flugstunden sind für die HALO Flüge über europäischen Ballungszentren, Bodenmessstationen und Kohlegruben bis Mitte Juni geplant“, sagt der Leiter des Projekts Dr. Andreas Fix vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre. Zusätzlich kommen noch bis zu 80 Flugstunden auf den drei kleineren Flugzeugen hinzu. Das Forschungsflugzeug HALO ist mit insgesamt sieben Instrumenten ausgestattet, um die Treibhausgase sowie weitere meteorologische Messgrößen zu erfassen und auch Luftproben zu sammeln. „Wir wollen mit unabhängigen Messungen die Quellen und Senken der Treibhausgase im Detail nachvollziehen. Methanemissionen stammen beispielsweise aus der Kohleförderung, der Erdöl- und Erdgasindustrie, von Mülldeponien sowie der Viehwirtschaft und dem Reisanbau. Daneben gibt es aber auch natürliche Quellen wie Feuchtgebiete oder Permafrostböden.“, so Fix weiter. „Um den Einfluss des von Menschen verursachten Methans auf den Klimawandel quantifizieren zu können, müssen neben den menschengemachten auch die natürlichen Quellen genau untersucht und die zu Grunde liegenden Prozesse verstanden werden. Hier herrscht gegenwärtig noch ein großes Forschungsdefizit.“  {…}

Vollständiger Artikel des DLR