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© pexels | Anna Shvets

Soziostrukturelle Merkmale

Veränderungen im Wandel der Zeit

Sozialstrukturelle Merkmale verorten Individuen, Paare, Haushalte oder Familien in der sozialen Struktur der Gesellschaft. Geschlecht, Alter, Bildung, Migrationshintergrund, Familienstand, Erwerbsstatus und Einkommen sind Beispiele für diese Merkmale. Sie bilden objektive Unterschiede und Beziehungen in der realen Welt ab, sind aber auch nicht unabhängig von gesellschaftlich vorherrschenden Normen und Wertorientierungen. Zudem stehen diese Merkmale häufig mit Privilegien und Benachteiligungen in Beziehung.

Jeder Mensch ist in die soziale Struktur der Gesellschaft eingebettet und sein Verhalten, Erleben und seine Einstellungen werden durch diese Positionierung beeinflusst. Daher werden sozialstrukturelle Merkmale in praktisch jeder Umfrage erfasst – wenn auch in unterschiedlichem Umfang. Für die Sozialstrukturforschung stehen diese Merkmale im Zentrum des Forschungsinteresses von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS):

Hier geht es darum, zu erklären, wie sich soziale Strukturen verändern, und wie sie mit verschiedenen Bereichen unserer Welt – dem Arbeitsmarkt, der Gesundheit, der Umwelt, der Politik etc. – in Beziehung stehen. In anderen Forschungsgebieten werden diese Merkmale genutzt, um Verhaltens- und Einstellungsunterschiede zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen (z.B. Männern und Frauen, jungen und alten Menschen) zu untersuchen oder sozialstrukturelle Einflüsse als sog. “Drittvariablen” statistisch zu kontrollieren. Die amtliche Statistik erfasst – z.B. mit dem Mikrozensus – Informationen über die Sozialstruktur Deutschlands, um für Gesetzgeber, Kommunen und andere Akteure wichtige Datengrundlagen zur Verfügung stellen zu können. Alle diese Zwecke erfordern eine gute – d.h. eine zuverlässige und valide – Messung sozialstruktureller Merkmale. […]

Vollständige Quelle: GESIS