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Sonnenschein im ersten Lockdown

Klima und Pandemie

Ein großer Teil Westeuropas erlebte vom 23. März bis Ende Mai 2020 außergewöhnlich sonniges und trockenes Wetter. Extreme Sonnenscheindauer wurde aus dem Vereinigten Königreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden berichtet, gepaart mit außergewöhnlich tiefblauem Himmel.

Gleichzeitig hatten sich diese Staaten in den Lockdown begeben, um der Coronapandemie entgegenzuwirken. Die These stand im Raum, dass die verminderte Emission von Aerosolen durch Industrie und Verkehr eine höhere Sonneneinstrahlung an der Erdoberfläche zuließ.

Die Analysen des Forschungsteams zeigen, dass die reduzierten Aerosole und Kondensstreifen aufgrund der COVID-19-Maßnahmen im Frühjahr 2020 weit weniger einflussreich sind als das trockene und vor allem weitgehend wolkenfreie Wetter. Die Studie wurde von einem internationalen Team durchgeführt, an dem Professorin Dr. Stephanie Fiedler vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität zu Köln (UzK) beteiligt war. […]

„Die Analysen zeigen, dass die reduzierten Aerosole und Kondensstreifen aufgrund der COVID-19-Maßnahmen im Sonneneinstrahlungsrekord weniger wichtig sind als das trockene und vor allem wolkenfreie Wetter“, erklärt Professorin Stephanie Fiedler.

Hauptgrund der erhöhten Sonneneinstrahlung ist vielmehr, dass der Frühling 2020 Wetterlagen mit anhaltender Nord- bis Ostströmung über Westeuropa und schwachen Winden im Zentrum von Hochdrucksystemen hatte. Die Folge war eine erhöhte Zahl wolkenfreier und wolkenarmer Tage, die eine stärkere Sonneneinstrahlung ermöglichten. […]

Vollständige Quelle: UzK