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© DLR

Schnell-Einsatz-Gruppe

Bei Katastrophen den Überblick behalten

Das Projekt VABENE++ am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Bayerische Rote Kreuz (BRK) haben angekündigt, ihre Zusammenarbeit auszuweiten: Das DLR wird auch die neu gegründete Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) – G.I.L.T., was für Gelände, Infrastruktur, Logistik und Transport steht, des BRK immer wieder bei Übungen und Einsätzen begleiten. Vor Ort sollen Systeme und Methoden getestet werden, um Einsatzkräften bessere Lageinformationen zur Verfügung zu stellen. {…}

VABENE++ entwickelt Systeme und Methoden, mit denen Rettungskräfte bei Katastrophen oder Großereignissen einfach und schnell Lageinformationen gewinnen können. Die Forscher sind vor allem auf Verkehrsbeobachtung aus der Luft spezialisiert – dazu werten sie Kameradaten aus Flugzeugen oder Helikoptern in Echtzeit aus und kombinieren sie mit Daten und Karten des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformationen (ZKI) des DLR.

Ihre Technologien testete VABENE++ in der Vergangenheit bereits mehrfach bei Einsätzen – auch zusammen mit dem BRK. Die gewonnen Informationen stellten die Forscher den Einsatzkräften direkt zur Verfügung und unterstützten damit deren Arbeit. „Wir sind höchst dankbar für die Zusammenarbeit mit VABENE++. Durch die Daten, die wir nur vom DLR bekommen können, und die direkten Ansprechpartner dort können wir bessere Lagebilder erstellen und beispielsweise ein besseres Verkehrsmanagement betreiben“, sagt Uwe Kippnich, der Projektleiter dieser neuen SEG. Auch die Forscher profitieren von den Einsätzen: „Für uns ist es super, mit dem BRK eine operative Schnittstelle zu haben. Wir können direkt bei Einsätzen forschen, unsere Systeme in der Praxis testen und dabei auf die Einsatzkräfte abstimmen“, sagt Veronika Gstaiger, Forscherin bei VABENE++.

Für Einsatzkräfte entwickelte VABENE++ unter anderem einen Multikopter-Drohnen-Schwarm, der vollautomatisch Gebiete kartieren kann. Mit wenigen Handbewegungen auf einem Laptop oder Computer können Einsatzkräfte die Drohnen ausschwärmen lassen. Diese teilen unter sich das Gebiet auf; eine Software verbindet später die Aufnahmen. {…}

In dem DLR-Forschungsprojekt werden leistungsfähige Unterstützungswerkzeuge für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und Verkehrsbehörden für den Umgang mit Katastrophen und Großveranstaltungen entwickelt. Im Rahmen des DLR-Verkehrsforschungsprogramms arbeiten in diesem Projekt sechs verschiedene DLR-Institute sowie Partnereinrichtungen fachübergreifend zusammen. Sie werden von den Flugbetrieben des DLR unterstützt. Die Inhalte von VABENE++ gliedern sich in unterschiedliche Forschungsaktivitäten des DLR mit sicherheitsrelevantem Bezug ein. Diese werden von der Programmkoordination Sicherheit des DLR koordiniert.

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