KWR, Kölner Wissenschaftsrunde, Meldungen aus Köln, Wissenschaft

220621_pexels_IvanSamkov_onlinebanking

© pexels | Ivan Samkov

Schließung von Bankfilialen

Herausforderungen und Chancen

Prof. Hachenberg, was sind Ursachen für die Schließung von Bankfilialen?
Wenn wir uns die letzten Jahrzehnte anschauen, sehen wir, dass Schließungen von Bankfilialen kein neues Phänomen sind. Die Anzahl der Bankfilialen ist seit den 90er-Jahren rückläufig und hat sich inzwischen mehr als halbiert. Ursachen dafür liegen im harten Wettbewerb, dem anhaltend niedrigen Zinsniveau, in der Digitalisierung, aber auch in einem veränderten Kundenverhalten zu sehen. […]

Im Jahr 2020 wurden mit mehr als 2.500 Schließungen fast 10 Prozent der inländischen Filialen geschlossen. Das ist ein deutlich höherer Prozentsatz als in den Vorjahren. Da bewegte er sich meist im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Wie hat Corona dazu beigetragen, dass die Filialen schließen?
Durch Corona hat man gemerkt, dass es auch anders geht. Homeoffice im Banking hat funktioniert. Selbst in der Kreditvergabe und im Handel gab es keine größeren Leistungseinschränkungen, was man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Bei einzelnen Banken waren zu manchen Zeitpunkten über 90 Prozent der Angestellten im Homeoffice.

Kundinnen und Kunden haben sich gleichzeitig angepasst. In der Krise hat sich gezeigt, dass viele nicht auf die Filiale als alleinigen Anlaufpunkt angewiesen sind. Manche Filialen, die nur temporär geschlossen sein sollten, wurden einfach nicht mehr geöffnet. […]

Welche Herausforderungen und Chancen gibt es beim digitalen Banking?
Eine Herausforderung der digitalen Transformation des Finanzsektors insgesamt ist die Abwehr von Cyberkriminalität, die durch die weitere Professionalisierung der Cyberkriminellen als Gefahr mit Sicherheit noch nicht gebannt ist. […]

Chancen sind in einer Kostenreduktion und Automatisierung von Prozessen zu sehen. Wir haben im letzten Jahr eine Verbesserung der Aktienkultur in Deutschland gesehen, die unter anderem auch auf die Digitalisierung zurückzuführen ist. […]

Vollständige Quelle: TH Köln