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© TH Köln

Rauchfreie Kochstellen

Optimierte Öfen in Bolivien

In Micani im bolivianischen Andenhochland kochen Familien traditionell auf offenen Feuerstellen. Die Suche nach Feuerholz stellt dort allerdings eine Herausforderung dar. Zudem birgt die hohe Rauchbelastung ein gesundheitliches Risiko. Deshalb entwickelten Studierende der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme der TH Köln in einem Modul nun Ideen, um rauchfreie Kochstellen zu optimieren. […]

Im Rahmen ihres Projektes „Bildung bleibt!“ hat „Aktion Sodis“ vor einigen Jahren gemeinsam mit bolivianischen Berufsschülerinnen und -schülern erste Prototypen von rauchfreien Kochstellen – einfache Lehmherden mit Kamin – entwickelt. Studierende der Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme, die sich im Wahlpflichtmodul „Computational Fluid Dynamics“ mit Strömungssimulationen beschäftigt haben, erforschten diese Kochstellen nun.

Da bei der bisherigen Form der rauchfreien Kochstellen etwa 80 Prozent der thermischen Energie ungenutzt bleiben, analysierte eine Gruppe mehrere technische Möglichkeiten, um die Öfen energetisch zu optimieren. […]

Zum einen könnten Stahlstäbe integriert werden, auf denen die Töpfe stehen. Diese sollen die Oberfläche der Herdplatte vergrößern und somit den Wärmefluss erhöhen. Zusätzliche Lehmwände könnten zudem die Strömung im Inneren verbessern, so dass sich das heiße Verbrennungsgas des Feuers länger im Brennraum aufhält und seine Energie an die Töpfe abgibt.

Mithilfe der bisher ungenutzten Abwärme soll darüber hinaus eine Wasseraufbereitungsanlage betrieben werden. Ein weiteres Team modellierte den Prototypen einer Kochstelle, der im Rahmen einer kooperativen studentischen Projektarbeit zwischen Aktiven der „Aktion Sodis“, die an der RWTH Aachen studieren, und und Prof. Dr. Christian Malek vom :metabolon Institute vor einigen Jahren entstanden ist. Das Team konnte dabei die Experimente der Projektarbeit in virtuellen Versuchen bestätigen. […]

Vollständige Quelle: TH Köln