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Multitasking in alltagsnahen Situationen
Trainingsprogramme für einen sicheren Alltag
Im Alltag müssen wir häufig mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen (Multitasking), zum Beispiel beim Autofahren oder Bedienen einer komplizierten Maschine. Diese Fähigkeit kann mit zunehmendem Alter abnehmen. Entsprechende Trainingsprogramme sind gefordert, um Multitasking-Situationen im Alltag sicherer zu gestalten. Das Projekt betrachtet dabei u. a. die sogenannten exekutiven Funktionen: kognitive Prozesse, die der Selbstregulierung und zielgerichteten Handlungssteuerung des Individuums in seiner Umwelt dienen. Ein Interview mit Projektmitarbeiter Dr. Uwe Drescher vom Institut für Physiologie und Anatomie.
Welche Mehrfachtätigkeiten müssen Ihre Probanden während der Messungen ausüben?
Wir simulieren zwei Situationen: Autofahren und Straßenüberquerung. Grundsätzlich schauen wir, was passiert, wenn man sich zum Beispiel nicht nur auf das Fahren konzentriert, sondern nebenbei noch eine andere Tätigkeit ausübt. Bei der Straßenüberquerung stellen wir die Probanden auf ein passives Laufband, so dass sie ihre Gehgeschwindigkeit selbst steuern können. Es gibt eine Tippaufgabe, die zum Beispiel die Handynutzung simuliert und eine weitere Aufgabe, die wir Shoppingliste nennen. Es werden verschiedene Einkaufsgegenstände in gleichmäßigen Abständen wiederholt angesagt und wenn es eine Wiederholung gibt, sollen die Probanden „ja“ sagen. Hier fragen wir die Arbeitsgedächtnisleistung ab, bei der Tippaufgabe die motorische Leistung. Beim Autofahren gibt es neben der Tippaufgabe, noch das Merken von Benzinpreisen und Staumeldungen, die auf das Arbeitsgedächtnis abzielen und sogenannte Argumentationsaufgaben, die ein Gespräch mit einem Beifahrer oder ein Gespräch über die Freisprechanlage simulieren. Bei dieser Aufgabe sollen die Probanden zu einem bestimmten Thema ein Argument für oder wider bringen. Beispiel: Nennen Sie einen Vorteil für den Kauf eines Hybridautos. {…}