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"Wissenschaft im Rathaus" am 8. Januar 2024

Macht uns unser Gehirn dick?

Max-Planck-Wissenschaftler*innen präsentieren ihre Forschung im Kölner Rathaus

Jeden ersten Montag im Monat präsentieren Mitglieder der Kölner Wissenschaftsrunde bei „Wissenschaft im Rathaus“ spannende Spitzenforschung für Kölner*innen. Diesmal sprachen der Max-Planck-Wissenschaftler Prof. Dr. Marc Tittgemeyer (Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung) und die Ärztin Dr. Ruth Hanßen von der Uniklinik Köln zum Thema Gehirn und Stoffwechsel.

v.l.n.r.: Dr. Cédric Reuter, Bürgermeister Dr. Ralph Elster, Dr. Ruth Hanßen, Prof. Dr. Marc Tittgemeyer

Bürgermeister Dr. Ralph Elster würdigte in seinem Grußwort die herausragende Forschung an den vier Kölner Max-Planck-Instituten und betonte die Bedeutung der Forschung für die Stadt Köln.

„Wir leben in einer Adipositas-Pandemie“

Die Referent*innen Marc Tittgemeyer und Ruth Hanßen zeigten zunächst auf, dass es in Deutschland und weltweit immer mehr adipöse Menschen in der Bevölkerung gibt und welche Folgeerkrankungen starkes Übergewicht mit sich bringen kann.

Anhand aktueller Forschungsergebnisse stellten sie dar, wie eng Stoffwechsel und Verhalten zusammenhängen. So berichteten sie von einer ihrer aktuellen Studien, bei der der Verzehr von zwei zucker- und fettreichen Puddings pro Tag über einen Zeitraum von acht Wochen dazu führte, dass die Probanden eine Vorliebe für fett- und zuckerreiche Lebensmittel entwickelten.

Beeindruckt von den vorgestellten Forschungsergebnissen fragten die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer nach der Anwendung der Forschung im Alltag: Muss ich meine Kantine am Arbeitsplatz umgestalten, um Anreize für eine gesunde Ernährung zu schaffen? Habe ich überhaupt einen freien Willen, wenn mein Gehirn mein Verhalten so stark bestimmt?

Am Ende des Abends war es den Referent*innen besonders wichtig zu betonen, dass Übergewicht nichts mit Disziplinlosigkeit zu tun hat.

„Wenn jemand 180 Kilo wiegt, dann ist das nicht freiwillig. Wer einmal in diesem Teufelskreis gefangen ist, kommt mit reiner Willenskraft nicht mehr heraus. Dieses Wissen ist noch lange nicht in der Bevölkerung angekommen“,

so Dr. Ruth Hanßen.