KWR - Kölner Wissenschaftsrunde

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© Uniklinik Köln | Christian Wittke

Lerncampus der Medizinischen Fakultät

Grundsteinlegung Neubau

Aktuell entsteht an der Gleueler Straße der technisch hochkomplexe Neubau der Prosektur als ein Teil des zukünftigen Lerncampus der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln. Der Neubau ersetzt das bisherige in die Jahre gekommene Gebäude aus den 1960igern. Die Kosten für Planung und Bau der neuen Prosektur betragen rund 76 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund finanzieren die Kosten jeweils zur Hälfte. Die Eröffnung des neuen Lehr- und Forschungsgebäudes ist für das Wintersemester 2024/2025 geplant. Am 30.11.2022 ist im Beisein von Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, feierlich der Grundstein gelegt worden.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte die Wissenschaftsministerin alle Gäste und betonte die Rolle, welche die Prosektur und die Anatomie in der Ausbildung der Medizinstudierenden einnimmt. […] In dem Neubau werden pro Semester über 250 Studierende der Humanmedizin, der Zahnmedizin wie auch der Neurowissenschaften an den menschlichen Körper und seine Funktionsweise herangeführt. In den ersten beiden Semestern ihres Studiums lernen die Studierenden im Kurs der Mikroskopischen Anatomie (Histologiekurs) mit Hilfe von Gewebeschnitten am Mikroskop den zellulären Aufbau der Gewebe und der Organe kennen. Im Kurs der Makroskopischen Anatomie (Präparierkurs) erfahren sie die größeren Strukturen des Körpers wie Skelett, Muskulatur, Blutgefäße und Nervenbahnen. Das Gebäude dient jedoch nicht nur dem studentischen Unterricht, sondern ermöglicht auch wissenschaftliche Forschung, welche das Zentrum Anatomie in enger Zusammenarbeit mit den Kliniken – vor allen den chirurgischen Fächern – betreibt.

Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und Vorstandsmitglied der Uniklinik Köln, […] betonte: „Wissenschaftsbasiertes, anwendungsnahes Studieren ist für uns am Universitätsstandort Köln Programm. Dafür ist neben innovativen Lehrkonzepten und engagierten Dozentinnen und Dozenten die räumliche und technische Infrastruktur ganz entscheidend. Mit dem Neubau der Prosektur steht uns zukünftig eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in Europa zur Verfügung, die es erlaubt, dann auch ganzjährig Präparier-Kurse in der Anatomie abzuhalten. Das bedeutet für die Studierenden und Lehrenden eine signifikante Verbesserung der Lehre durch räumliche und zeitliche Entzerrung und eine optimierte Infrastruktur für Unterricht und Wissenschaft.“ Zudem bedankte sich Prof. Fink bei medfacilities, einem Tochterunternehmen der Uniklinik Köln, das den Bau realisiert, für den raschen und planungsgemäßen Baufortschritt. Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln, ging in seinem Redebeitrag auf die zentrale Bedeutung von Ausbildung und Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs ein […].

Frederike Hofmann, Vorsitzende der Fachschaft Medizin, bezeichnete das Fach Anatomie als „Grundstein für das Studium und den späteren Beruf als Ärztin oder Arzt”. Dazu erklärte sie: “Wir lernen, dem menschlichen Körper höchsten Respekt zu zollen, ihn in all seiner Komplexität zu erfassen und dabei nie zu vergessen, dass wir am Ende einen Menschen vor uns haben. ‚Non scholae sed vitae discimus‘ – nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Zudem bedankte sich die Vorsitzende der Fachschaft Medizin ausdrücklich bei allen Spenderinnen und Spendern, die nach dem Tod ihren Körper für Forschung und Lehre zur Verfügung stellen. Denn „Mortui vivos docent – die Toten lehren die Lebenden”, so Hofmann. […]

Gemeinsam befüllten die Redner*innen den Grundstein mit ihren jeweiligen symbolischen Zeitzeugnissen wie dem Präparierbesteck, histologischen Präparaten, einer FFP2-Maske mit NRW-Logo, einem Stethoskop, dem Bewilligungsbescheid zum Bau und einer Zeichnung mit Bezug zum Körper des Menschen. Anschließend wurden die Zeitzeugnisse in den Grundstein eingelassen und mit einer Platte zugemauert.

Vollständige Quelle: Uniklinik Köln