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© pixabay | Geralt

Langlebigkeit

Regulatoren des Alternsprozesses

Wissenschaftler*innen haben entdeckt, dass das Protein Ubiquitin für die Regulierung des Alterungsprozesses eine wichtige Rolle einnimmt. Bisher war bekannt, dass Ubiquitin zahlreiche Prozesse, wie zum Beispiel Signalweiterleitung und Stoffwechsel, steuert. Prof. Dr. David Vilchez und seine Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen am CECAD (Exzellenzcluster für Alternsforschung der Universität zu Köln) führten eine umfassende quantitative Analyse der Ubiquitin-Signaturen während des Alterns im Modellorganismus Caenorhabditis elegans, einem Fadenwurm durch. Diese Methode – die sogenannte Ubiquitin-Proteomik – misst alle Veränderungen der Ubiquitinierung von Proteinen in der Zelle. […]

„Unsere Untersuchung der Ubiquitin-Veränderungen führte uns zu einer Reihe von spannenden Schlussfolgerungen mit wichtigen Erkenntnissen für das Verständnis des Alterungsprozesses“, sagt Dr. Seda Koyuncu (CECAD). „Wir entdeckten, dass das Altern zu deutlichen Veränderungen der Ubiquitinierung an tausenden von Proteinen in der Zelle führt, was hingegen durch Langlebigkeitsmaßnahmen wie verringerte Nahrungsaufnahme und weniger Insulin-Signalisierung verhindert wurde.“

Konkret fanden die Forscher*innen heraus, dass das Altern einen allgemeinen Verlust der Ubiquitinierung verursacht. Dies wird dadurch verursacht, dass die Enzyme, die Ubiquitin von Proteinen entfernen, mit steigendem Alter aktiver werden. Im Normalfall werden ubiquitinierte Proteine vom Proteasom, dem Müllwagen der Zelle, erkannt und vernichtet. Die Wissenschaftler*innen zeigten, dass die Langlebigkeit von Organismen durch altersbedingte Veränderungen im Abbau von Struktur- und Regulationsproteinen durch das Proteasom bestimmt wird. […]

„Bemerkenswerterweise sahen wir, dass die Verringerung des Proteinspiegels dieser nicht markierten Proteine ausreichte, um die Langlebigkeit zu verlängern, während die Verhinderung ihres Abbaus durch das Proteasom die Lebensspanne verkürzte,“ so Koyuncu. […]

Vollständige Quelle: Universität zu Köln