KWR - Kölner Wissenschaftsrunde

060223_Max-Planck-Institut-für-Gesellschaftsforschung

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Do. 23.02.2023

Buchdiskussion: Der erschöpfte Staat

Zum Wandel von Staatlichkeit und zum Verhältnis von neoliberaler Theorie und politischer Praxis. In ihrem neuen Buch beschreibt die Historikerin Ariane Leendertz den Siegeszug des Neoliberalismus und den Zusammenbruch des staatlichen Geltungsanspruchs in den USA seit den 1970er Jahren. Der Glaube, dass der Staat die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit meistern kann, ist hier ins Wanken geraten. Wie kam es dazu? In welchem Sinne war der Staat überfordert? Und was können wir heute aus den Entwicklungen von damals lernen?

Seit den 1960er Jahren erodierte die Überzeugung, mithilfe des Staates gesellschaftliche Probleme lösen zu können. Ein bislang nicht ausreichend gewürdigtes Motiv dieser Staatskritik ist Gegenstand von Ariane Leendertz’ großer Studie: der Diskurs über Komplexität. Die soziale Welt sei letztlich viel zu kompliziert und unüberschaubar, es gebe immer überraschende Wechselwirkungen und nicht intendierte Folgen; staatliche Eingriffe, so die Rhetorik, würden alles nur noch schlimmer machen. In ihrer Studie zeichnet Leendertz diesen Diskurs anhand der Debatten über Komplexität und Regierbarkeit und der Geschichte der Urban Policy in den USA nach.

Ariane Leendertz ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Zuvor war sie Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln.

Wann

23.02.2023
16:00 – 18:30 Uhr

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Wo

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Paulstr. 3, 50676 Köln

Kosten

keine

Anmeldung

info@mpifg.de bis zum 15.02

Veranstalter

MPIfG

Referierende

Diskussionsbeiträge von Thomas Biebricher, Bernhard Rieger, Uwe Schimank, Wolfgang Streeck, mit einer Antwort von Ariane Leendertz

Weitere Infos

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