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© DLR

Klimawandel

Entwicklung der PKW-Flotte beeinflusst Klimaziele

In einer von Greenpeace beauftragten Studie haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht, wie sich die europäische Autoflotte entwickeln muss, damit das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, noch erreicht werden kann.

Die Wissenschaftler vom DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte in Stuttgart haben dazu zwei Szenarien aufgestellt: Das erste Szenario beschreibt, welche Entwicklungen hinsichtlich PKW-Flotte und PKW-Markt notwendig sind, um die globale Erwärmung mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent unter der Marke von 1,5 Grad Celsius zu halten. Das zweite Szenario setzt eine Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent zum Ziel. {…}

Das 50-Prozent-Szenario ist der Studie zufolge noch realisierbar unter der Annahme, dass ab dem Jahr 2030 keine PKW mit reinem Benzin- oder Dieselantrieb und ab 2037 auch keine Hybridfahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Der Bestand an konventionellen Antrieben geht also kontinuierlich zurück und im Jahr 2050 fahren bis auf wenige Hybridfahrzeuge nur noch alternativ angetriebene PKW auf den Straßen Europas.

Im Gegensatz dazu lässt sich das 66-Prozent-Szenario nicht realisieren, das notwendige CO2-Budget wird überschritten – trotz sehr progressiver Annahmen zur Entwicklung der PKW-Flotte: Die letzten Neuwagen mit Diesel- und Benzinantrieb werden bereits im Jahr 2025 verkauft. Ab 2030 sind nur noch emissionsfrei fahrende Autos auf dem Markt. Der Bestand an Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb geht drastisch zurück und fällt bis 2045 auf null.

{…} Entwickelt sich die PKW-Flotte in Europa hingegen weiterhin so wie bisher, könnte das von den DLR-Wissenschaftlern im 50-Prozent-Szenario angenommene restliche CO2-Budget schon innerhalb von zehn Jahren verbraucht sein, das im 66-Prozent-Szenario bereits innerhalb von fünf Jahren.

Vollständige Meldung des DLR