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© pexels | Andrea Piacquadio

Inklusive Alltagshilfe

Digitale Hilfen für Kinder und Jugendliche

Die nur eingeschränkt möglichen persönlichen Begegnungen in der Corona-Pandemie haben das Team der Technischen Hochschule Köln (TH Köln) bereits in der ersten Projektphase zu einer veränderten Herangehensweise gezwungen: Anstelle von realen Kontakten findet der Austausch digital statt. Unter anderem wurden spielerische digitale Forschungsaufträge, sogenannte „Probe Kits“, zur Bedarfserhebung und Ideenentwicklung getestet.

„Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen erleben oft eine mangelnde digitale Teilhabe. In unserem Forschungsprojekt möchten wir deshalb innovative Ansätze entwickeln, mit denen unsere Zielgruppe selbstständig Technologie entwickeln kann – unterstützt durch Forschende und Studierende aus Informatik, Design und Sozialer Arbeit“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Isabel Zorn vom Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der TH Köln.

Die geplanten ersten Schritte im Projekt – die Heranführung der Betroffenen in den Einrichtungen an die technischen Möglichkeiten sowie die Bedarfserhebung – wurden abrupt beendet, als im Zuge der Corona-Maßnahmen ein Betretungsverbot für die Einrichtungen festgelegt wurde. „Da nicht absehbar war oder ist, wann ein Kontakt vor Ort wieder möglich ist, haben wir uns entschieden, auf digitale Forschung umzuschalten“, so Zorn.

Um den Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen wieder aufnehmen zu können, entwickelten die Forscherinnen und Forscher sogenannte Probe Kits – digital übermittelte Fragen und Forschungsaufträge, mit denen die Jugendlichen ihr Umfeld beschreiben und reflektieren: etwa ihre Nutzung des Handys im Alltag, Überlegungen zur Technik in 35 Jahren oder Dinge in der Einrichtung, die „nerven“. […]

Die gewonnenen Erkenntnisse und entwickelten Methoden werden nach Projektabschluss als frei verfügbare Workshop-Konzepte und als Open Source Technologien zur Verfügung gestellt. Dies soll interessierte Einrichtungen in die Lage versetzen, Seminare zur Entwicklung technischer Alltagshilfen zu organisieren. Zur dauerhaften Nutzung und Weiterentwicklung ist zudem der Aufbau einer digitalen Community-Plattform geplant, die sich an Sozialarbeitende, Betroffene, Selbsthilfeinitiativen und Technikexpertinnen und -experten wendet. […]

Vollständige Quelle: TH Köln