210618_DLR_Bergsteiger_myocardio1
© DLR
Höhenluft-Studie
Von Profi-Bergsteiger erfolgreich beenden
Die Profi-Bergsteiger Nancy Hansen und Ralf Dujmovits haben die Höhenluft-Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 19. Juni 2018 erfolgreich beendet. Die beiden verbrachten fünf Wochen in der Hypoxie-Kammer im Forschungsgebäude :envihab des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin in reduzierter Sauerstoff-Atmosphäre.
Gesund und munter beendeten die beiden Probanden die Studie, nachdem die Sauerstoffkonzentration in der Kammer in den letzten zwei Tagen von nur acht Prozent langsam wieder auf 21 Prozent hochgefahren wurde. Die Bergsteiger und der Projektleiter Professor Jens Tank sowie das ganze Team freuen sich, dass die Untersuchungen wie geplant über fünf Wochen erfolgreich durchgeführt werden konnte. Das war keinesfalls selbstverständlich, betont Tank: „Mit der Studie ist es gelungen, erstmals Daten von Menschen in dieser Extremsituation über einen solch langen Zeitraum zu sammeln“. Die Bergsteiger verbrachten die letzten zwei Wochen durchgängig tagsüber auf einer simulierten Höhe von 6718 Metern, nachts schliefen sie auf 6490 Metern. {…}
Die beiden Profibergsteiger hatten gute und schlechte Tage, Herz und Kreislauf waren stark belastet und mussten sich an die außergewöhnliche Umgebung anpassen. Vor allem die positive Entwicklung ihres Zustands durch die Anpassung der Sauerstoffkonzentration in den letzten zwei Tagen erstaunte Nancy Hansen sehr. Sie fühle sich wieder richtig gut und fit und verlasse erholt die Kammer. In den zwei Wochen davor waren beide immer wieder von Müdigkeit geplagt: „Es war eine Reise der anderen Art, auf der wir unsere Hochs und Tiefs hatten“, so Nancy Hansen. Ralf Dujmovits beobachtete an sich eine Anhäufung von Schlafmangel im Verlauf der Studie: „Wir kamen während der Studie immer wieder an unsere Grenzen. Das Team hier hat uns da aber sehr gut durchgeführt. Es war ein tolles Teamwork.“
Sowohl die beiden Probanden als auch das betreuende Team betonen, wie wichtig neben den medizinischen Erkenntnissen vor allem die gute Zusammenarbeit und das Crew-Gefühl waren: „Wir kamen uns weniger wie die Testpersonen einer Studie vor sondern eher wie eine Crew auf einer Mission“, so Nancy Hansen. Ein ganz besonderes Highlight für die beiden Bergsteiger war außerdem der überraschende Anruf von Alexander Gerst von der Internationalen Raumstation ISS, der die beiden zu ihrer Studie und ihrem Befinden befragte und auch bereitwillig Auskunft zu seiner Mission gab. Spontaner Kommentar von Ralf Dujmovits: „Holy Cow“!