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Prof. Dr. Stollenwerk © FHM

Hinter den Kulissen: Prof. Stollenwerk

Forschende aus Köln stellen sich vor

Kurzinterview mit Prof. Dr. Nicole Stollenwerk von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Köln

Woran forschen Sie aktuell?

Im Mittelpunkt des Projektes „Next Generation – Mit flexiblen Roboterlösungen inklusive Arbeit entwickeln“ (www.nextgeneration-mrk.de) stehen schwerst-mehrfachbehinderte Menschen. Ihnen soll der Zugang zu einer verbesserten Beschäftigungssituation ermöglicht werden. Dafür werden im Rahmen des Projektes inklusionsfördernde Mensch-Roboter-Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt entwickelt. Dies erfolgt für Beschäftigte aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) der Caritas Wertarbeit (Köln). Nach einem Projektjahr mit den Projektpartnern der RWTH Aachen und der Caritas Wertarbeit, Köln liegt nun ein Gestaltungskonzept für inklusionsfördernde Mensch-Roboter-Arbeitsplätze vor. Das Projekt läuft noch bis 2022 und wird gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege, dem LVR und dem Caritasverband der Stadt Köln.

Ich hatte geplant mit meinem Kollegen im Juni dieses Jahres Gespräche mit Beschäftigten der WfbM zu führen, die in das Projekt involviert sind und Interesse an einem Mensch-Roboter-Arbeitsplatz haben. Wir hatten hierfür einen partizipativen Forschungsansatz gewählt. Die geplanten Termine konnten auf Grund der coronabedingten Einschränkungen nicht wahrgenommen werden. Zum aktuellen Zeitpunkt planen wir Einzelgespräche mit den Beschäftigten und bereiten diese vor. Der zeitlichen Planung des Projektes geschuldet, haben wir unser methodisches Vorgehen geändert.

Die tatsächlich in das Projekt involvierten Beschäftigten werden aber weiterhin während der gesamten Projektlaufzeit von uns begleitet, um die Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen zu verfolgen und dokumentieren. Weitere betroffene und involvierte Zielgruppen werden die Settings ergänzen.

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit besonders?

Begeistert bin ich von der interdisziplinären Zusammenarbeit der Projektpartner, der Offenheit und dem Interesse der Beschäftigten der WfbM. Die Verbindung von technischen, sozialen und ökonomischen Aspekten im Zusammenhang mit Mensch-Roboter-Kollaborationen ist für mich und unser Projektteam eine Herausforderung, die fachlich reflektiert und praktisch umgesetzt wird. Dies sind Elemente des Projektes, die mir sehr viel Spaß machen.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag für Sie aus?

Mein typischer Arbeitsalltag als Professorin an der FH des Mittelstands ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Er ist geprägt von der Arbeit mit den Studierenden und allen dazu gehörenden Aufgaben im Zusammenhang mit Lehre, dem Austausch mit Praxispartnern, der Arbeit im Forschungsprojekt und insbesondere der Kommunikation mit den unterschiedlichsten hochschulbezogenen Akteuren.

Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht gerade arbeiten?

Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinen Kindern und meinen Freunden. Lese gerne oder sitze auf meiner Terrasse und tue einfach nichts.

ZUR PERSON
Prof. Dr. Nicole Stollenwerk ist seit 2016 Professorin für Sozialmanagement an der FHM Köln. Sie ist Expertin für Forschung und wissenschaftliche Begleitung von Projekten im Bereich der Pädagogik von Kinder- und Jugendreisen und der internationalen Jugendarbeit sowie für Kinder- und Jugendhilfeforschung. Stollenwerk arbeitete 14 Jahre als Referentin für Weiterbildung der Stiftung für MITARBEIT in Bonn und als freiberufliche Mitarbeiterin bei der Gesellschaft für Organisationsentwicklung und Sozialplanung in Berlin.