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© WISO/UzK

Hinter den Kulissen: Prof. Schwens

Forschende aus Köln stellen sich vor

Kurzinterview mit Prof. Dr. Christian Schwens von der Universität zu Köln

Sie lehren auch angehenden Mathematiker*innen, Mediziner*innen und Studierenden der Humanwissenschaften das Einmaleins unternehmerischen Grundwissens. Welche betriebswirtschaftlichen Inhalte sind für Studierende dieser Fachrichtungen relevant – und warum?
Als zukünftige Führungskräfte in den diversen Institutionen, in denen Nicht-Wirtschaftswissenschaftler*innen tätig werden, ist ein betriebswirtschaftliches und unternehmerisches Grundwissen und -denken unabdingbar. Deshalb vermitteln wir Studierenden nicht-wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten Grundwissen in Betriebswirtschaft, Unternehmertum, Management und Mitarbeiterführung. Dabei geht es insbesondere um betriebswirtschaftliche und managementorientierte Analysewerkzeuge und deren Anwendung in unterschiedlichen Kontexten (Kliniken, Museen, karitative Einrichtungen, öffentlich-rechtliche oder mathematisch-naturwissenschaftliche Institutionen).

Sie forschen u. a. zu Internationalem Entrepreneurship. Was macht für Sie den Reiz an diesem Forschungsfeld aus?
Ich verfolge dieses Forschungsfeld bereits seit Beginn meiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Besonders reizt mich an dem Forschungsfeld die Frage, wie es junge und kleine Unternehmen schaffen, die Herausforderungen einer Internationalisierung trotz knapper finanzieller und personeller Ressourcen und meist fehlender Erfahrung zu meistern. Neben dem Forschungsfeld des International Entrepreneurship beschäftigt sich der Stiftungslehrstuhl mit den Themen Hybrid- und Corporate Entrepreneurship, Coopetition und verschiedenen Fragestellungen des interdisziplinärem Managements.

Wie schätzen Sie die deutsche Gründerkultur im internationalen Vergleich ein?
In den letzten Jahren hat sich einiges in Deutschland und vor allem an den Universitäten in Bezug auf die Gründungskultur getan. Die Initiative des Landes NRW zur Einrichtung verschiedener Exzellenz Start-up Center sei hier nur ein Beispiel für eine äußerst vielversprechende und richtungsweisende Maßnahme. Vergleicht man allerdings die Rahmenbedingungen mit internationalen Benchmarks wie beispielsweise die USA oder auch Israel ist allerdings sicher noch ein langer Weg zu gehen.

Als Vorstandsmitglied des Exzellenz Start-up Center GATEWAY unterstützen Sie Studierende und Absolvent*innen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Was empfehlen Sie Studierenden, die Ideen für ein eigenes unternehmerisches Projekt haben?
Keine Angst vor den ersten Schritten! Am besten ist, einfach anzufangen und sich möglichst schnell Unterstützung und Feedback zu holen. Es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote und Formate (Lehrveranstaltungen, Workshops, Mentoring u.v.a.m.), die helfen, die Hürden einer Gründung zu meistern. Am wichtigsten ist es, keine Scheu zu haben und proaktiv und innovativ die ersten Schritte zu gehen.

Womit verbringen Sie Ihre Zeit am liebsten, wenn Sie nicht arbeiten?
Mit meiner Familie und (leider viel zu selten) beim Sport.

ZUR PERSON
Prof. Dr. Christian Schwens ist Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Managementlehre für Nicht-Wirtschaftswissenschaftler an der Universität zu Köln. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Paderborn und der Universität Stockholm war er als Doktorand und Habilitand an der Justus-Liebig-Universität Gießen und als Lehrstuhlvertreter an der Universität Trier tätig. Von 2012-2018 war er Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Management an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Forschungsaufenthalte führten ihn 2006 an die Carlson School of Management der University of Minnesota, Minneapolis, USA und 2016 an das Department of Management and International Business der University of Auckland, Neuseeland.