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Gewohnheiten bleiben Verhandlungssache
Konventionen und ihr Wandel im Mittelalter
Die Universität zu Köln erhält ein neues Graduiertenkolleg zur strukturierten Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Bereich der Mittelalterforschung. Das GRK „Dynamiken der Konventionalität (400-1550)“ wird für eine Laufzeit von zunächst viereinhalb Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit insgesamt 3,3 Millionen Euro gefördert.
„Unter Konventionalität verstehen wir eine Reihe an Praktiken von Gesellschaften, Gemeinschaften oder Gruppen, über die kollektive Übereinkunft herrscht. Konventionen bieten den Mitgliedern im Rahmen ihrer Gruppe eine relativ stabile Orientierung“, erklärt der Mediävist Professor Dr. Udo Friedrich, Sprecher des Graduiertenkollegs.
Der Begriff der Konventionalität soll in den Forschungsarbeiten als ein neuer Schlüsselbegriff für eine interdisziplinäre Mittelalterforschung genutzt werden. Dass Konventionen nicht so unverrückbar sind, wie man annehmen könnte, zeigen Verhandlungsprozesse in zahlreichen Feldern: in Religion, Politik und Recht, in Didaktik und Diätetik, in Philosophie, Handwerk und Kunst. „Von der Antike über das Mittelalter bis in die Moderne hinein nimmt der Stellenwert der Konventionen auf ganz unterschiedlichen Ebenen einen Diskurscharakter an. Konventionen unterliegen einem dynamischen Wandel. Schon das macht einen interdisziplinären Zugriff wie unseren sinnvoll“, sagt Professor Udo Friedrich. {…}