KWR Kölner Wissenschaftsrunde

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Forschungsdateninfrastruktur

Projekt „FAIR Data Spaces"

Das Institut für Medizinische Informatik der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln unter der Leitung von Professorin Dr. Oya Beyan beteiligt sich an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten dreijährigen Projekt „FAIR Data Spaces“. Das Projekt ist im Mai 2021 gestartet und soll bis Mai 2024 abgeschlossen werden. Aufgabe der Kölner Forscher*innen wird es sein, die Grundlagen für ein Curriculum zur Ethik in den Datenwissenschaften zu erarbeiten. Darüber hinaus ist das Kölner Team im Projekt auch für den Einsatz der verteilten Analyseplattform „Personal Health Train“ verantwortlich. Mit ihrer Hilfe können Data-Science- und Machine-Learning-Aufgaben auf dezentralen Datenquellen durchgeführt werden, ohne dass die Daten von ihrem ursprünglichen Standort verschoben werden müssen, wodurch alle datenschutzrechtlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt werden.

Forschungsdaten können Innovationen ermöglichen, Leben retten oder der Umwelt nützen. Sie können aber auch Fragen aufwerfen. Über „FAIR Data Spaces“ wird mit Hilfe der Dateninfrastruktur-Initiativen Gaia-X und der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ein gemeinsamer cloudbasierter Datenraum für Industrie und Forschung nach den FAIR-Datenprinzipien (findable, accessible, interoperable, reusable) aufgebaut. Im ersten Schritt erstellt das „FAIR Data Spaces“-Projekt einen Fahrplan für die Zusammenarbeit der beiden Initiativen und zur Klärung des ethischen und rechtlichen Rahmens für die gemeinsame Nutzung von Daten durch Wissenschaft und Industrie beitragen. Projektleiterin Professorin Dr. Oya Beyan erklärt von Seiten der Universität zu Köln: „FAIR Data Spaces sollen gemeinsame technische Grundlagen für die Bereitstellung und Nutzung von Forschungsdaten nach FAIR-Prinzipien in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Branchen schaffen.“ Während der Projektlaufzeit wird das Forschungsteam des Instituts für Medizinische Informatik zudem die Grundlagen für ein Curriculum zur Ethik in den Datenwissenschaften erarbeiten, von dem in Zukunft Studierende sowohl der Medizin, als auch von anderen Disziplinen, wie z.B. Informatik an der Universität zu Köln profitieren können.

Maria Christoforaki, Leiterin des Arbeitsbereichs Ethik und Mitglied des Teams am Institut für Medizinische Informatik, sagt: „Die explosionsartige Zunahme datengesteuerter Anwendungen in den letzten Jahren hat die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekte der Datenwissenschaft ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Der beste Weg, diese Probleme im Kern zu erfassen, ist die Sensibilisierung durch Aufklärung.“ Der Bereich der Ethik der Datenwissenschaft sei ein noch weitgehend unerschlossenes Gebiet, das eine interdisziplinäre Perspektive erfordert, bei der mehrere Interessengruppen in einen offenen Dialog einbezogen werden. „Im Rahmen des ‚FAIR Data Spaces‘-Projekts nutzen wir die Gelegenheit, unseren Beitrag zu leisten, indem wir die bestehenden Ansätze überprüfen und die konkreten Herausforderungen identifizieren. Unser Ziel ist es dabei auch, ein Curriculum für Praktiker*innen zu entwickeln, das ein breites Spektrum an Diversitätsaspekten berücksichtigt, wie Unterschiede in Erfahrung, Bildung und kulturellem Hintergrund“, so die Wissenschaftlerin. […]

Vollständige Quelle: Universität zu Köln