Forschung & Lehre
Internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen
Andrea Löther und Frederike Freund (Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS), GESIS) haben in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ den Artikel „Potenzial nicht ausgeschöpft“ publiziert. Er beruht auf Ergebnissen einer Studie, die das CEWS für die Alexander von Humboldt-Stiftung erstellte. Im Beitrag untersuchen die Autorinnen die Ursachen, weshalb Wissenschaftlerinnen seltener in internationalen Forschungskooperationen vertreten sind, und zeigen Möglichkeiten auf, wie die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen gesteigert werden kann.
Hier geht es zum Artikel „Potenzial nicht ausgeschöpft – Internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen“.
Der Artikel beruht auf Daten aus dem Forschungsbericht „Zugänge, Barrieren und Potentiale für die internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen: Eine Untersuchung im Auftrag der Alexander von Humboldt-Stiftung.“
Dieser Forschungsbericht untersucht die Gründe für die geringe Frauenbeteiligung in Programmen der Alexander von Humboldt-Stiftung (ein Drittel im Jahr 2018) und gibt Handlungsimpulse, wie die Stiftung mehr exzellente Wissenschaftlerinnen für das Humboldt-Netzwerk gewinnen kann. Für die Potenzialanalyse untersuchten internationale Expert*innen für 14 Schlüsselländer die Repräsentanz von Wissenschaftlerinnen und geschlechtsspezifische Qualifikations- und Karrierestrukturen, insbesondere in Hinblick auf internationale Mobilität. In den untersuchten Ländern zeigen sich bei der Beteiligung von Frauen im Wissenschaftssystem ähnliche Muster der horizontalen und vertikalen Segregation, jedoch mit spezifischen Ausprägungen in einzelnen Ländern. Die Defizitanalyse für drei Programme fokussiert auf die Themen Zugang zu den Programmen und Durchführung des Forschungsaufenthaltes. Verschiedene Referenzdaten zeigen, dass das Potenzial an internationalen Wissenschaftlerinnen, die für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland gewonnen werden könnten, nicht ausgeschöpft wird. Für den Zugang zu den Programmen analysiert die Studie Zugänge zu Netzwerken und Kontakten vor der Bewerbung und homosoziale Muster der Zusammenarbeit zwischen Gastgebenden und internationalen Wissenschaftler*innen. Beim Forschungsaufenthalt stehen die Nutzung familienpolitischer Leistungen und Dual-Career im Vordergrund. Als Kontextfaktoren werden die Gleichstellungspolitik der Stiftung und der Exzellenzbegriff untersucht. Abschließend werden Ansatzpunkte aufgezeigt, um mehr internationale Wissenschaftlerinnen für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen.
Vollständige Quelle: GESIS