240322_pixabay_geralt_UniKöln_Herz_Ersatzorgane
© pixabay | geralt
Entwicklung von Ersatzorganen
Forschung zur Entstehung des menschlichen Herzens
Dr. Leo Kurian vom Institut für Neurophysiologie der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln ist mit dem begehrten Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) ausgezeichnet worden. Insgesamt erhält er über fünf Jahre bis zu 1,98 Millionen Euro an Forschungsgeldern. Kurians Labor untersucht, wie die auf der DNA kodierte Information genau übermittelt wird, um die gesunde Entwicklung eines Embryos zu ermöglichen.
Bei der Genexpression sind verschiedene Kontrollebenen eingebaut. Mit am wenigsten erforscht ist bislang, wie die mRNA-Translation reguliert wird. Der Consolidator Grant, den Kurian für sein Forschungsprojekt TRANSCEND erhält, soll eingesetzt werden, um das derzeitige wissenschaftliche Verständnis der Regulierung der mRNA-Translation neu zu bewerten. Dazu gehört das Schicksal embryonaler Zellen sowie in welche Art von Zelle (Stammzelle oder spezialisierte Körperzelle) sie sich entwickeln.
Diese Prozesse sind besonders für die Entwicklung des menschlichen Herzens von zentraler Bedeutung. „Der ERC-Grant wird es mir und meinem Team ermöglichen, die grundlegenden Prinzipien zu verstehen, nach denen die Informationen der DNA zeitlich und räumlich genau und selektiv übersetzt werden, um die Entwicklung des menschlichen Herzens zu programmieren – und wie bei Abweichungen Herzkrankheiten entstehen. Ich bin meiner Wahlheimat, der Universität zu Köln, und dem Europäischen Forschungsrat sehr dankbar, dass sie das möglich machen“, sagt Kurian.
Der Verlust der Translationskontrolle ist eine der Hauptursachen für Herzkrankheiten, darunter hypertrophe Kardiomyopathie, bei der sich die linksseitige Ausflussbahn des Herzens verengt, der Herzmuskel versteift und Herzrhythmusstörungen auftreten können. Ein wesentlicher Teil des Grants soll daher dazu genutzt werden zu entschlüsseln, wie die Mechanismen der Translationskontrolle dysreguliert werden, was zu einer fortschreitenden Schwächung des Herzens führt.
Das Ziel von TRANSCEND ist ein besseres Verständnis der translationalen Kontrolle über Entscheidungen zum Schicksal von Zellen. Das soll neue Wege einer kontrollierten therapeutischen Wiederherstellung der Herzfunktion eröffnen. […]
Vollständige Quelle: Universität zu Köln