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© FOM | privat

Endlich Feierabend!

Spiel thematisiert Pflege und Pflegenotstand

Drei Jahre lang arbeitete Simon Büngener rund 2000 Stunden an diesem Spiel. „Endlich Feierabend!“ heißt das Ergebnis. Es ist das erste Spiel Deutschlands, das die Pflege und den Pflegenotstand thematisiert – ein Thema, das gerade jetzt aktueller denn je ist.

Das Ziel des FOM Studenten: Anhand dieses Brettspiels auch fachfremde Menschen für den Pflegenotstand zu sensibilisieren und gleichzeitig die „Schwere“ aus der Thematik zu nehmen. Der 27-Jährige studiert im 4. Semester „Gesundheits- & Sozialmanagement“ an der FOM in Köln. Denn: Der gelernte Erzieher ist selbst seit seinem 19. Lebensjahr pflegender Angehöriger und möchte das Rüstzeug dafür haben, strukturell etwas zu verändern und einen sinnvollen Beitrag für Pflegekräfte und Patienten zu leisten.

Der Arbeitstag von Pflegekräften ist hart: Regelmäßiger Personalmangel, Überstunden und Wochenend-Arbeit. „Beende deine Schicht vor deinen Mitspielern!“ lautet daher das Ziel des Spiels. „Durch Fachwissen, richtiges Handeln und eine Prise Glück wollen die Mitspieler*innen die Schicht so schnell wie möglich hinter sich bringen“, erklärt der Erfinder des Spiels. Auf diesem Weg werden die Spieler*innen unter anderem von einem Diagnose- und Anatomieheft begleitet sowie von Übergabe- Pausen- und Überstundenkarten. […]

„Pflegekräfte sollen merken, in welcher Position sie sind, welche Handlungsmacht sie haben. Die Gesellschaft – alle wissen, dass es wichtig ist, etwas zu verändern – also müssen wir dranbleiben“, erklärt der FOM Student. Dass das Thema so eine Herzensangelegenheit ist, liegt wohl auch daran, dass Simon seit seinem 19. Lebensjahr pflegender Angehöriger seines Vaters ist, der querschnittsgelähmt ist.

„Auch er ist begeistert von diesem Spiel“, freut sich der gelernte Erzieher. „Mein Vater ist selbst regelmäßig im Krankenhaus. Wenn es nicht genug Pflegekräfte gibt, die sich um ihre Patienten kümmern, leiden letzten Endes die Patienten darunter. Und deshalb wagt der Kölner Student diesen Versuch, die breite Öffentlichkeit weiterhin zu sensibilisieren. Sein Spiel wurde bereits auf dem digitalen Innovationsforum vorgestellt, „und bisher kann man auf der „Startnext“-Webseite dem Spiel „folgen“ und erhält eine Nachricht, sobald es verfügbar ist“, freut sich der Spielentwickler. […]

Vollständige Quelle: FOM