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© pexels | Ketut Subiyanto
Die Stimmung kippt
Negative Veränderungen
Die Ergebnisse der RIK-Umfrage der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) an Führungskräften bestätigen die Annahme, dass sich im Laufe der Corona-Krise vorhandene Konflikte verstärken und die Solidarität unter Mitarbeitenden und unter Führungskräften sinkt. Zu Beginn der Krise musste vieles neu gedacht und organisiert werden, da wurden manche Auseinandersetzungen zurückgestellt oder gar vergessen.
Das scheint sich gerade zu ändern. Eine erschwerte Kommunikation und fehlende Motivation sowie erhöhter Stress unter den Teammitgliedern weisen auf Konflikte hin, die im weiteren Verlauf eskalieren könnten.
„Während einige sich gut organisiert haben und mit Mitarbeitenden gleich viel oder auch mehr miteinander sprechen als zuvor, nehmen in anderen Teams die Konflikte zu. Diese deutlich wahrnehmbaren Tendenzen und die sinkende Solidarität unter den Mitarbeitenden, aber auch zwischen den Führungskräften dürfen nicht unbeachtet bleiben“, sagt die Kölner Wirtschaftsmediatorin Dr. Bettina Janssen, die gemeinsam mit Prof. Dr. Remo Laschet und Prof. Dr. Volker von Courbière die RIK-Umfrage initiiert hat.
Im Home-Office werden mögliche Konflikt-Eskalationen nicht allein dem Remote-Leadership zugeschrieben (so 58 Prozent). Als herausfordernde Probleme für die Mitarbeitenden im Home-Office werden auch eine unzureichende technische Ausstattung (IT-Hard- oder Software – 25 Prozent) und eine schlechte Internetverbindung (37 Prozent) benannt.
Hinzu kommen ungeeignete räumliche Gegebenheiten (Arbeitsplatz in Küche/Esstisch etc. – 39 Prozent), eine starke Ablenkung durch häusliches Umfeld (Familie: Kinder, Partner, Eltern – 37 Prozent) sowie Schwierigkeit bei der Vereinbarung von Kinderbetreuung und Arbeit (36 Prozent).
„Manch einem, der im Home-Office arbeitet, fällt inzwischen die Decke auf den Kopf. Die Gefahr der Vereinzelung ist groß. Frustration und Ärger beeinträchtigen die Stimmung, die Konzentration und Motivation. Fehlende Präsenz bietet zudem viel Interpretationsspielraum. Das ist ein Nährboden für Konflikte und erschwert es Führungskräften, gleichzeitig den Teamgedanken und ein Teamgefühl zu stärken und aufrechtzuerhalten“, erläutert Janssen.
Mit der länger andauernden Corona-Krise können vorhandene interne Konflikte und Kompetenzstreitigkeiten weiter eskalieren und wirtschaftliche wie personelle Auswirkungen mit sich bringen. […]
Vollständige Quelle: idw | RFH