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© Uni Köln
Der Klimaerwärmung in der Arktis auf der Spur
Wissenschaftler vermessen Innenleben der Wolken über der Arktis
Es ist zu warm in der Arktis. 2016 war das wärmste Jahr seit 100 Jahren. Während die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit Beginn des 20. Jahrhunderts einen weltweiten Temperaturanstieg von rund einem Grad Celsius beobachten, stieg sie in der Arktis um zwei bis drei Grad Celsius. Arktische Verstärkung nennen Forscherinnen und Forscher das Phänomen. „Die Ausdehnung des Meereises hat sich im Herbst innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten nahezu halbiert – und dies ist mehr als Klimamodelle vorhersagen“, sagt Professorin Susanne Crewell vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität zu Köln.
Die Meteorologin Crewell und ihr Team wollen jetzt im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Transregio 172 überprüfen, welche Rolle die Wolken beim Schmelzen der Polkappen spielen: In der Arktis sind die Bedingungen durch das reflektierende Eis und die niedrig stehende Sonne im Gegensatz zu Mitteleuropa komplexer. Ob Wolken das Klima erwärmen
oder kühlen, hängt auch davon ab, ob sie aus Eiskristallen oder Wassertröpfchen bestehen. Zudem spielen auch sogenannte Aerosole eine Rolle. Diese bestehen aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen wie Ruß, Pollen oder Bakterien. Aerosolpartikel können als Kondensationskerne fungieren und die Wolkenbildung anregen. {…}