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© pexels | Andrea Piacquadio

Das letzte Lebensjahr

Optimierung der Kommunikation

Das Ende des eigenen Lebens ist für jeden Menschen höchst individuell. Es ist verbunden mit persönlichen Wünschen, Erwartungen, Hoffnungen, Sorgen und Ängsten. Dennoch berührt die Frage nach den Umständen des Sterbens jeden Menschen gleichermaßen. Der aktuelle Versorgungsbericht des Kölner Kompetenznetzwerks aus Praxis und Forschung (CoRe-Net) greift dieses Thema auf und befasst sich unter anderem mit der Frage, wie die individuellen Bedürfnisse eines Menschen in der letzten Lebensphase bestmöglich erfüllt werden können. […]

Der Bericht basiert auf Ergebnissen der „Last Year of Life in Cologne“ (LYOL-C)-Studie, die als Teil von CoRe-Net durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie wurden im Zeitraum von 2017 bis 2018 Angehörige von im Großraum Köln Verstorbenen befragt. Des weiteren wurden Krankenkassendaten, beispielsweise hinsichtlich der jeweiligen Behandlungsansätze oder dem Sterbeort, ausgewertet. Um die Herausforderungen bei der Versorgung von Menschen in ihrem letzten Lebensjahr erkennen und Ansätze für eine Optimierung der Versorgung aufzeigen zu können, wurden im Jahr 2019 zudem Einzelinterviews und Gruppendiskussionen mit Versorger*innen, wie Ärzt*innen und Pflegepersonal, durchgeführt.

Im Versorgungsbericht wurden aus den Studienergebnissen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Versorgung im letzten Lebensjahr abgeleitet. Das Kernelement der Handlungsempfehlungen ist eine Optimierung der Kommunikation in der und über die letzte Lebensphase. […]

Die Voraussetzung für einen frühzeitigen Dialog ist, dass das absehbare Sterben frühzeitig erkannt wird. […] Der Bericht empfiehlt in diesem Zusammenhang, bereits bestehende Prognoseinstrumente breiter zu kommunizieren und sie noch effektiver einzusetzen. Der Aspekt der transparenten Kommunikation über eine Erkrankung spielt auch für die Angehörigen eine wichtige Rolle. Der Versorgungsbericht macht deutlich, dass sich vor allem die Angehörigen von Nicht-Krebspatient*innen zu wenig informiert und unterstützt fühlen. […]

Der aktuelle Versorgungsbericht wurde am 16. August im Rahmen eines digitalen Events vorgestellt.

Vollständige Quelle: Universität zu Köln