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© DLR
Antares-Rakete
Weltraumforschung mit der Maus
Dieses und weitere Experimente für die horizons-Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst sind nun auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Die Experimente befinden sich in einem Cygnus-Transporter, der an Bord einer Antares-Rakete am 21. Mai 2018 um 10.44 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (4.44 Uhr Ortszeit) von Wallops Island, Virginia (USA) zur ISS gestartet ist, wo er am 24. Mai andocken wird. Gerst soll am 6. Juni 2018 mit einer Sojus-Rakete vom Startplatz Baikonur zur horizons-Mission auf der ISS starten und bis zum 13. Dezember auf der Raumstation stationiert sein. „Alexander Gerst hat bei dieser Mission eine ganz besondere Aufgabe“, erklärt Volker Schmid, horizons-Missionsmanager im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Er wird als erster Deutscher und zweiter Europäer von Anfang Oktober bis Mitte Dezember als Kommandant für die Raumstation und ihre Besatzung verantwortlich sein.“
Mit der Maus ins Weltall
Eine Experiment-Idee einzureichen für die Forschungen an Bord der Internationalen Raumstation – dazu hatte Alexander Gerst gemeinsam mit dem DLR die Maus-Zuschauer aufgerufen. Von den vielen spannenden Vorschlägen, die von den Kindern eingereicht wurden, soll nun folgende Experimentfrage beantwortet werden: Kann man auf der ISS eine mit Luft angetriebene Mini-Rakete fliegen lassen? Um zu klären, ob das Experiment auch im Weltraum durchgeführt werden kann, wurde es vorab beim DLR getestet. Als Materialien sollen nur Dinge verwendet werden, die ohnehin auf der ISS vorhanden sind.
Als „Rakete“ wird daher eine der Plastikspritzen verwendet, welche die Astronauten für Experimente verwenden. Diese wird mit einer zerkleinerten Brausetablette und Wasser gefüllt, so dass sich Sprudel bildet und sich ein Gasdruck aufbaut. Ist dieser Druck hoch genug, kann die Rakete starten. Damit dieses Mini-Geschoss kontrolliert durch den Raum fliegt, wird an der Spritze ein Kunststoff-Röhrchen befestigt, durch das eine Schnur geführt wird. Entlang der aufgespannten Schnur kann die Rakete dann sicher durch die Raumstation gleiten. Als zusätzliches Mini-Experiment will Alexander Gerst testen, ob man sich mit Schwimmbewegungen in der Schwerelosigkeit vorwärtsbewegen kann. {…}