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© DLR

Alexander Gerst

Ankommen im :envihab in Köln

Nach seiner Landung am 20. Dezember 2018 zieht es Alexander Gerst schnellstmöglich in die Heimat: Ein Spezialflugzeug der NASA bringt ihn mit Zwischenstopp in Norwegen zum Köln-Bonner Flughafen. Nach seiner Landung dort gegen 20.45 Uhr geht es für den 42-Jährigen auf direktem Wege ins raumfahrtmedizinische Forschungszentrum :envihab beim DLR in Köln, wo er die nächsten Tage gemeinsam von Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Europäischem Astronautenzentrum (EAC) betreut wird. „Das :envihab bietet ideale Bedingungen, um sich von den körperlichen Strapazen eines langen Weltraumaufenthalts zu erholen. Hier werden die Astronauten von einem eingespielten, hochspezialisierten Team betreut, das über die notwendigen Labore und modernste medizinische Anlagen verfügt“, betont Prof. Jens Jordan, Leiter des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin. Bereits vier europäische Astronauten haben sich hier in den ersten Wochen nach ihrem Allaufenthalt unter der Aufsicht von Raumfahrtmedizinern wieder an die Bedingungen auf der Erde angepasst, so auch Alexander Gerst nach seinem ersten Flug 2014.

Das Ärzte- und Wissenschaftler-Team wird Gerst – mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage, so es sein Zustand zulässt – die kommenden zwei Wochen rund um die Uhr betreuen und Untersuchungen im Auftrag der ESA, NASA und anderen Weltraumagenturen durchführen. Unter anderem prüfen die Wissenschaftler anhand von Blut- und Speichelproben, wie sich sein Immunsystem durch den Aufenthalt im All verändert hat. Um die Auswirkungen auf die Muskelfunktionstätigkeit zu untersuchen, werden außerdem Tonus, Elastizität und Steifigkeit der Muskeln gemessen. Viele medizinische Tests wie zum Beispiel MRT-Messungen, EKG, Fitness-Tests und Augenuntersuchungen wurden bereits vor und während der Mission durchgeführt. Mit exakt den gleichen Messgeräten wie im All werden sie nun auf der Erde fortgesetzt und liefern den Forschern Daten, mit denen sie die Veränderungen durch den ISS-Aufenthalt erfassen können.

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