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© pixabay | anneileino

Überlebensfähigkeit bei Prostatakrebs

Aktion "Movember" zum Thema Männergesundheit

Jedes Jahr im November lassen sich Männer einen Schnurrbart wachsen, um auf die Aktion „Movember“ aufmerksam zu machen, die Themen der Männergesundheit in den Blick nimmt, zum Beispiel Prostatakrebs. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland und die zweithäufigste Krebstodesursache. An der Deutschen Sporthochschule Köln wird erforscht, wie körperliches Training Prostatakrebspatienten in der Therapie helfen und die Überlebenschancen verbessern kann.

Die Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln ist an einer der weltweit größten internationalen Studien zum Prostatakrebs beteiligt und sucht hierfür weiterhin Männer mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs als Studienteilnehmer. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt auf der Überlebensfähigkeit der Patienten.

Der Globale Aktionsplan (GAP) der „Movember Foundation“ setzt auf eine gemeinsame, grenzüberschreitende Forschung, die Innovationen und Wissen teilt und die Dopplung von Arbeit vermeidet. GAP gliedert sich in fünf Aktionspläne, von denen sich GAP4 der körperlichen Bewegung und dem gesunden Stoffwechsel bei Prostatakrebspatienten widmet. Insgesamt sollen hierzu weltweit 866 Männer in die Studie eingeschlossen werden. Unter den Studienzentren in Australien, Nordamerika und Europa ist der Kölner Standort das einzige deutsche Untersuchungszentrum, an dem die Deutsche Sporthochschule Köln mit der Uniklinik Köln zusammenarbeitet; hier sollen mindestens 45 Patienten rekrutiert werden. Gefördert wird die Studie von der „Movember Foundation“, die sich weltweit für die Männergesundheit einsetzt.

„Zusätzlich zu ihrer medizinischen Therapie erhalten die Patienten ein zweijähriges, individuell abgestimmtes Trainingsprogramm und psychosozialen Support. Anschließend wird die Nachhaltigkeit des Trainings bezogen auf Lebensqualität und Überlebensdauer überprüft“, erklärt Dr. Moritz Schumann, der zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bloch die Studie am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln betreut. „Bei einer mittleren Lebenserwartung der einzuschließenden Patienten von wenigen Jahren können so sehr gut die Effekte auf das Überleben überprüft werden“, skizziert Schumann das Untersuchungsziel.

Kern der Intervention ist ein regelmäßiges körperliches Training, das unter Anleitung durchgeführt wird. Hierbei wird bei der Übungsauswahl insbesondere auf die Knochenmetastasen Rücksicht genommen. Die Patienten werden im Rahmen der Studie geschult, sodass sie das Training nach und nach selbstständig durchführen können. Die Teilnahme an der Studie ist kostenfrei. Gesucht werden vor allem Patienten aus dem Kölner Raum, weil die Untersuchungen und das Training zunächst in Köln stattfinden.

Vollständige Quelle: DSHS