KWR, Kölner Wissenschaftsrunde, Meldungen aus Köln, Wissenschaft

010818_pixabay_DigitalMarketingAgency_belly

© pixabay

Europäische Finanzierung

Für die Gesundheit künftiger Generationen

Das Essverhalten einer Schwangeren hat einen enormen Einfluss auf die Entwicklung ihres ungeborenen Kindes, da es unter anderem seine zukünftigen Essgewohnheiten beeinflussen kann. Dr. Sophie Steculorum vom Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln untersucht die Auswirkung einer ungesunden Ernährungsweise während der Schwangerschaft auf das Kind. Dieses hochrelevante Thema wurde nun vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einer fünf-jährigen Förderung prämiert.

Das ERC-Stipendium unterstützt die talentiertesten Wissenschaftler in Europa und soll ihnen die Freiheit geben, ihren wissenschaftlichen Ideen nachzugehen. Die junge französische Gruppenleiterin, Dr. Sophie Steculorum, entwickelte eine innovative Idee, um den Zusammenhang zwischen dem Essverhalten und der allgemeinen Gesundheit einer schwangeren Frau und ihren Einfluss auf die Entwicklung des Babys zu untersuchen. “Das Kind hat ein höheres Risiko, fettige und zuckerhaltige Nahrungsmittel zu bevorzugen und fettleibig zu werden, wenn die Mutter während der Schwangerschaft zu viel Junkfood isst oder selbst schon fettleibig ist”, erklärt Steculorum und betont, dass es beim Rauchen mehrere Jahrzehnte gedauert habe, bis die Warnungen über die schädlichen Auswirkungen auf die Entwicklung von Babys ernst genommen wurden. „Wir sollten nicht zulassen, dass es bei dem Konsum von Lebensmitteln, die übermäßig viel Fett und Zucker enthalten, so lange dauert. Deshalb wollen wir die Mechanismen verstehen, durch die ein Individuum schon vor der Geburt für Fettleibigkeit prädisponiert werden kann, so dass wir jetzt für die Gesundheit zukünftiger Generationen handeln können.”

Die Forschung von Steculorum und ihren Kollegen schafft die Grundlage, um zu verstehen, welche Faktoren bei der Entstehung von Übergewicht und den damit verbundenen Risikokrankheiten eine Rolle spielen. Da das Gehirn unser Nahrungsverhalten und die Regulation von Stoffwechselprozessen steuert, wird die junge Wissenschaftlerin ihre Forschung auf die Entwicklung des Gehirns konzentrieren und damit einen neuen Ansatz in der Stoffwechselforschung eröffnen. Dr. Steculorum hofft, dass durch das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen leichter erklärt werden kann, wie ungesunde Ernährung bereits während der Schwangerschaft die Gesundheit von Kindern beeinflusst.

Vollständige Meldung des Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung