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#WiRdigital: Raumluftqualität

Wie viel Frischluft brauchen wir?

Am 01.03.2021 fand erneut ein Beitrag im Format „Wissenschaft im Rathaus – online: #WiRdigital“ statt. Prof. Dr. Sascha Nehr von der Europäischen Fachhochschule benannte die Ursachen für eine hohe Schadstoffkonzentration in Innenräumen und erläutert präventive Maßnahmen und Strategien, die für eine gute Raumluftqualität sorgen.

Normen und Werte
Wer meint das Thema der Raumluftqualität ist eine Thematik der Neuzeit, der irrt. Bereits vor über 100 Jahren befassten sich Forscher und Wissenschaftler über die Qualität der Luft in Innenräumen aber auch im außen Bereich. Dabei greift dieser Ansatz sehr weit zurück und befasst sich ganz naturwissenschaftlich mit der Zusammensetzung unserer Luft und die Entwicklung über Milliarden Jahren auf unserem Planeten.

Nicht immer herrschten die Bedingungen auf der Erde, welche wir heute kennen und uns das Leben und atmen überhaupt erst ermöglichen. Wie kann man also für eine gute Luft sorgen, welche Faktoren beeinflussen die Qualität und wo lassen sich Schadstoffe entdecken bzw. vermeiden?

Verschiedene Normen und Werte regeln unser tägliches Leben. Auch in Bezug auf Luft gibt es festgelegte Werte die zwischen guter und schlechter Luft unterscheiden. Luftqualität wird zum einen durch stoffliche Lasten beeinträchtigt und zum anderen diesen diese Werte, also die Dosis der Stofflast der gesundheitlichen Bewertung. Dabei geht es um die Konzentration und die Expositionsdauer in der (Raum-) Luft. Raumluft betrifft uns letztlich alle und Luftschadstoffe in unserer Luft stellen die größte gesundheitliche Gefahr dar.

Durchlüften statt Stoßlüften
Forschungen deckten auf, dass ein übliches Stoßlüften nicht so wirksam und ein Indikator für besonders gute Luft in Räumen ist, sondern vielmehr ein Durchlüften von Raum zu Raum dazu beiträgt, dass sich die Raumluftqualität deutlich verbessert und die negativen Werte fallen. Hierbei könnten aber auch z.B. fest installierte Raumlüftungen präventiv dazu beitragen die Raumluftqualität zu verbessern.

Vor allem in Zeiten von Corona, hat dieses Thema wieder an Fahrt aufgenommen und frühere Forschungen können dabei helfen heutige Probleme zu lösen. Nicht nur müssen Grenzwerte durchdachten werden, vielmehr muss mit Augenmaß dabei vorgegangen werden bei deren Festlegung und Einsatzgebiete. Raum ist nicht gleich Raum und innen ist nicht gleich außen.

{Text: Marc-Philipp Spitz, EUFH}