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Sozialstaatsreform ,von unten‘
Vertretung schwacher Interessen
„Soziale Arbeit hat den Auftrag, sich in politische Diskurse einzumischen. Die Forschung zur Interessenvertretung sozial Benachteiligter in der Politik durch die Soziale Arbeit ist jedoch bislang ein blinder Fleck der Sozialpolitikforschung“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Sigrid Leitner vom Institut für Sozialpolitik und Sozialmanagement der TH Köln, die das Vorhaben gemeinsam mit Prof. Dr. Simone Leiber von der Universität Duisburg-Essen durchführt.
Das Forschungsteam untersucht, wie Akteur*innen der Sozialen Arbeit, die unter anderem bei Wohlfahrtsverbänden, in Beratungsstellen und bei sozialen Diensten tätig sind, die Interessen sozial Benachteiligter in der Politik vertreten. Zu sozial benachteiligten Personen zählen zum Beispiel Langzeitarbeitslose, Drogenabhängige, Wohnungslose, Menschen mit Langzeiterkrankungen oder Behinderung sowie Kinder- und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf. Das nun geförderte Vorhaben konzentriert sich auf die Interessenlagen von Langzeitarbeitslosen und deren Familien, etwa in Bezug auf die Grundsicherungsleistungen oder sozial- und bildungspolitische Unterstützungsmaßnahmen für Kinder.
Das Vorhaben besteht aus fünf Teilprojekten, die sich an den Phasen eines politischen Prozesses orientieren. […] Die TH Köln widmet sich der Politikformulierung – dem informellen Austausch und den Verhandlungsprozessen bei politischen Entscheidungen. Zudem werden Berufspolitiker*innen befragt, die einen beruflichen Hintergrund im Bereich der Sozialen Arbeit haben.
Damit möchte das Team der TH Köln herausfinden, in welchen Phasen eines Reformprozesses die Vertretung von Interessen sozial Benachteiligter als Aufgabe wahrgenommen wird, inwiefern sich Politiker*innen auf Landes-, Bundes- und kommunaler Ebene für die Interessen von Langzeitarbeitslosen und ihrer Familienangehörigen einsetzen und wie die Soziale Arbeit die Durchsetzung der Interessen dieser Gruppen erfolgreich unterstützen kann. […]
Vollständige Quelle: TH Köln