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Opfer von Kriminalität

Körperliche und mentale Folgen

Opfer von Kriminalität büßen auf dem Arbeitsmarkt langfristig Einkommen ein. Das zeigt eine Auswertung der Datensätze von über 800.000 Kriminalitätsopfern, die Professorin Anna Bindler, Ökonomin des Excellenzclusters ECONtribute: Markets & Public Policy der Universitäten Köln (UzK) und Bonn, gemeinsam mit Dr. Nadine Ketel (Assistant Professor, Freie Universität Amsterdam, Niederlande) durchgeführt hat. […]

Über Jahre hinweg verdienen Männer und Frauen, die Opfer von Kriminalität wurden, je nach Verbrechen bis zu 12,9 Prozent weniger als vor der Tat. Gleichzeitig beziehen sie an bis zu 6 Prozent mehr Tagen Sozialleistungen. Gründe für den Verdienstrückgang können ein Wechsel zu schlechter bezahlten Stellen oder Jobverluste einiger Opfer sein, die aufgrund von körperlichen oder mentalen Folgen der Kriminalität ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Bindler und Ketel differenzieren in ihrer Arbeit zwischen Gewaltverbrechen (Körperverletzung, sexuelle Übergriffe und Bedrohung) und Besitzverbrechen (Raubüberfälle und Diebstahl). Der Verdienstrückgang bei Frauen ist in allen untersuchten Bereichen höher als bei Männern. Während Männer nach Gewaltverbrechen ein Jahr nach der Tat bis zu 7,5 Prozent weniger verdienen, sind es bei Frauen 10,4 Prozent. […]
Die Studie ist im Rahmen von ECONtribute erschienen.

Vollständige Quelle: UzK