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Medikamentenentwicklung

Neues Verfahren testet Wirkmechanismen

„Das ist die Gelegenheit, auf die man vielleicht sein ganzes Leben lang wartet“, sagt Martin Denzel über sein neuestes Projekt, welches er mit seinem Postdoc Moritz Horn vorantreibt: die Gründung der ACUS Laboratories.Die Geschäftsidee beruht auf der Entwicklung einer Methode, die für Pharmafirmen oder Forschungsinstitute einen großen Vorteil birgt.

So wird bei der Entwicklung von neuen Medikamenten in der Krebsforschung häufig das Hauptaugenmerk auf die Wirksamkeit einer Substanz gelegt. Dabei wissen die Forscher oft gar nicht, welchen Mechanismus das Medikament in der Zelle genau angreift. Diese Lücke kann nun von ACUS Laboratories geschlossen werden, da sie mit ihrer neuen Methode exakt definieren können, an welcher Stelle eines oder mehrerer Proteine in der Zelle das Medikament bindet. Damit kann nicht nur die Funktionalität des Wirkstoffes verstanden werden, sondern diese können auch optimiert werden, wenn sie zum Beispiel unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. „Wir können mit unserer Methode buchstäblich die Nadel im Heuhaufen finden“, sagt Denzel. Daher auch der Name ACUS Laboratories. „Acus ist lateinisch für die Nadel“, ergänzt der Wissenschaftler.

Das Projekt hielt jetzt auch die EU für förderungswürdig und zeichnet es mit einem so genannten „Proof of Concept“- Grant aus. {…} Es zeigt, dass aus Grundlagenforschung, bei der zunächst der reine Erkenntnisgewinn im Vordergrund steht, Ergebnisse erzielt werden können, die eine hohe wirtschaftliche Relevanz haben. „Wir denken, dass unsere Methode das Potential hat, ein neues Standardverfahren in der Medikamentenentwicklung zu werden“, so Denzel.

Vollständige Meldung des Max-Planck-Instituts