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Kriminalprävention

Zusammenhang „Ethnische Segregation und Kriminalität“

Bereits im November 2018 startete ein Forschungskonsortium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) NRW mit der Arbeit am Projekt „Ethnische Segregation und Kriminalität“ (ESKrim).

Die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Migranten und Geflüchteten stellt Städte und Gemeinden vor enorme Herausforderungen. Diese betreffen nicht nur die Bereiche Arbeit, Wohnung oder Bildung, sondern auch die Sicherheit. So wird die Separierung ethnischer Gruppen in einzelnen städtischen Quartieren (die sogenannte ethnische Segregation) als ein Risikofaktor eingestuft, der das Risiko für die Bewohnerinnen und Bewohner erhöht, Täter oder Opfer einer Straftat zu werden.

Das Projekt ESKrim wird diese Annahme durch einen umfassenden und interdisziplinären Forschungsansatz überprüfen. Aus verschiedenen fachwissenschaftlichen Blickrichtungen wird untersucht, ob dem so ist, welche Risikofaktoren und Potenziale identifizierbar sind und
mit welchen Mitteln diese beeinflusst werden können. Durch Befragungen, Interviews und statistische Auswertungen werden Daten zu Migration, Integration und auch Segregation erhoben und zusammen mit Lagebildern zur Kriminalität sowie stadt- und quartierspezifischen
Daten analysiert. Eine ethische Begleitforschung und rechtswissenschaftliche Studien ergänzen die sozialwissenschaftlichen empirischen Arbeiten.

Auf Basis der erhaltenen Erkenntnisse werden neue Ansätze für die Kriminalprävention entwickelt. Darüber hinaus wird ein Planungs- und Entscheidungsmodell für die intervenierende Polizeiarbeit erstellt und ein Anforderungskatalog für Kommunikations- und kooperative Handlungsstrategien in durch Migration geprägten Quartieren erarbeitet. Gleichzeitig werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten für die polizeilichen und präventiven Maßnahmen aufgezeigt.
Die FHöV NRW, Prof. Dr. Bernhard Frevel, Koordinator des Projekts, richtet den analytischen Blick auf die stadtsoziologischen Fragen zur Segregation und befasst sich weiterhin mit Fragen der Vulnerabilität, Viktimisierung und des Opferschutzes. {…}

Vollständige Quelle: FHöV