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Höhlenmalereien

Neandertaler in Spanien

Die Datierung von Malereien in drei Höhlen in Spanien stützt die Ansicht, dass Neandertaler mehr als 20 000 Jahre vor der Ankunft des anatomisch modernen Menschen in Europa Höhlenkunst in Form von farbigen Markierungen praktizierten. Àfrica Pitarch Martí und ihre Kolleg*innen vom Sonderforschungsbereich „Our Way to Europe“ (Universität zu Köln) führten geowissenschaftliche Analysen zu den roten Pigmenten von einem mächtigen stalagmitischen Pfeiler in der Cueva de Ardales durch. Ziel war, die die Zusammensetzung und die mögliche Herkunft der Pigmente zu charakterisieren. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zusammensetzung und Anordnung der Pigmente nicht auf natürliche Prozesse zurückgeführt werden kann, sondern dass sie durch Spritzen und an einigen Stellen durch Blasen aufgetragen wurden.

Die Beschaffenheit der Pigmente stimmt nicht mit natürlichen Proben überein, die vom Boden und von den Wänden der Höhle entnommen wurden, was darauf hindeutet, dass die Pigmente von außen in die Höhle gebracht wurden. Die Datierung der Malereien deutet darauf hin, dass sie bei mindestens zwei verschiedenen Gelegenheiten aufgetragen wurden, einmal vor mehr als 65.000 Jahren und ein weiteres Mal zwischen 45.300 und 48.700 Jahren, was die Entstehung der Markierungen in die Zeit der Neandertaler-Besiedlung legt. […]

„Daher ist davon auszugehen, dass Neandertaler für diesen Auftrag roter Farbpigmente verantwortlich waren“, so Professor Dr. Gerd-Christian Weniger (UzK). „Für den Farbauftrag weiter im Inneren der Höhle kann auch eine Autorenschaft von Neandertalern angenommen werden.“ […]

Vollständige Quelle: Universität zu Köln