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© pixabay | huunghidt

Coronavirus und Schule

Lolli-Tests gleichwertig zu PCR-Tests

Der sichere Betrieb von Schulen und Kindertagesstätten stellt die Gesellschaft seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie vor große Herausforderungen. In einer multizentrischen Studie mit über 4.000 Teilnehmer*innen wurden Kinder und Jugendliche sowie Personal von Kitas und Schulen an fünf Standorten in Deutschland über einen Zeitraum von bis zu zehn Wochen getestet. Hierbei wurde die Methode der gepoolten „Lolli-Tests“ (SARS-CoV-2-PCR aus gepoolten Speichelproben einer ganzen Gruppe oder Klasse) eingesetzt und die Akzeptanz und Durchführbarkeit im Betrieb der Bildungseinrichtungen untersucht. […]

Die Studie zeigt deutlich, dass der „Lolli-Test“ durch seine unkomplizierte Art der Probengewinnung eine hohe Akzeptanz an Schulen und Kitas genießt. […] Insgesamt wurden 36 Fälle von SARS-CoV-2 detektiert, die „Lolli-Tests“ zeigten sich gleichwertig zu konventionellen PCR-Rachenabstrichen. Im Verlauf konnten keine Folgeinfektionen in den Gruppen nachgewiesen werden.

Der Erfolg des Projektes gelang vor allem durch eine äußerst enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Universitäten (Köln, Düsseldorf, Heidelberg, Homburg, München) und den teilnehmenden Schulen und Kitas. […] „Wir gehen davon aus, dass wir mit der hier vorgestellten Methode eine höhere Sensitivität als mit den vielerorts angewendeten Antigen-Schnelltests erzielen. Zudem wird den Schüler*innen sowie dem Schulpersonal das eigentliche Testen und die Testauswertung abgenommen und in zertifizierten Laboren durchgeführt“, erklärt Dr. Alexander Joachim, Mitarbeiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln und Erstautor der Studie. […]

Eine weitere Besonderheit der Studie stellt der Umgang mit Kontaktpersonen dar. […] Lediglich das positiv getestete Kind und Familienangehörige mussten in Quarantäne gehen. In der engmaschigen Nachbeobachtung wurden keine Folgeansteckungen nachgewiesen. Jedoch ist hier zu bedenken, dass zum Zeitpunkt der Studiendurchführung die aktuell verbreitete Delta-Variante des Virus noch keine Rolle im Infektionsgeschehen spielte. Die derzeit laufenden Studien müssen zeigen, ob mit der Delta-Variante genauso verfahren werden kann, so die Autoren der Studie. […]

Vollständige Quelle: Uniklinik Köln