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Agri-Photovoltaik-Technologie
Ausstieg aus Kohleverstromung
Wesentlicher Bestandteil der Konzeptstudie „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ der TH Köln ist eine Energielandschaft, bei der ein innovativer technischer Ansatz verfolgt wird: die Agri-Photovoltaik-Technologie (APV). Dabei werden Hochkant-Sonnenkollektoren auf landwirtschaftlichen Feldern montiert, die von beiden Seiten Strom erzeugen können. Da diese nur wenig Fläche benötigen, können die Landwirt*innen ihr Ackerland bewirtschaften und gleichzeitig regenerative Energie erzeugen. Des Weiteren soll Photovoltaik auf Kranstellflächen – den geschotterten Flächen vor einer Windkraftanlage – installiert werden, um Hybridkraftwerke zu erzeugen.
Ergänzt wird die Energielandschaft mit einer Solarautobahn. Die Randflächen der Autobahnen A44n und A46 im Projektgebiet sollen dabei zur regenerativen Energieerzeugung genutzt werden. Hierfür werden sowohl die Böschungen als auch neue Lärm-Wind-Schutzwände mit Photovoltaik-Modulen bestückt. Mit dem sogenannten Green Energy Hub soll ein Autohof der Zukunft entstehen, der nachhaltige Mobilitätskonzepte fördert. Zur Ausstattung werden neben Strom- und Wasserstoff-Tankstellen für Autos und den öffentlichen Nahverkehr auch Werkstätten für die Fahrzeuge gehören.
„Mit den Konzepten bieten wir innovative Lösungen für die Energieversorgung und die Infrastruktur, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende sowie zum Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier leisten“, sagt Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln.
Die Stadt Jüchen plant südlich der Autobahn A46 das Neubaugebiet „Jüchen Süd“. Dadurch entsteht die Möglichkeit, ein neues Quartier mit einem nachhaltigen Energiesystem aufzubauen. Dabei spielt Photovoltaik auf den Hausdächern eine zentrale Rolle. Die Lage des Gebiets direkt an den rekultivierten landwirtschaftlichen Flächen des Tagebaus ermöglicht zudem den Einsatz von Agrothermie als Wärmequelle für ein innovatives Wärmenetz. Dabei handelt es sich um oberflächennahe Erdwärmekollektoren unter landwirtschaftlichen Flächen. Die Kollektoren im Ackerboden nehmen die Erdwärme auf und leiten diese über dezentrale Wärmepumpen in die Gebäude. […]
Vollständige Quelle: TH Köln