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Die Afrikanistik neu denken

VolkswagenStiftung fördert Afrikanistik-Projekt

Die Afrikanistik gilt als sogenanntes „kleines Fach“ und als eine bis heute im Wesentlichen sprachwissenschaftliche Disziplin. Die thematische und strategische Weiterentwicklung des Faches haben sich Wissenschaftlerinnen im Rahmen eines hochschulübergreifenden Projekts mit dem Titel „Recalibrating Afrikanistik“ zum Ziel gesetzt.

„Ein wichtiges Anliegen ist unter anderem, deutlicher zu vermitteln, dass die vielen verschiedenen Arten, über Sprache nachzudenken, die neben der akademischen Linguistik existieren, eben auch bedeutende Wege sind, aus der Welt und unserem Handeln Sinn zu machen“, sagt die Afrikanistik-Professorin Anne Storch von der Universität zu Köln. Sie ist gemeinsam mit den Professorinnen Rose Marie Beck (Universität Leipzig) und Clarissa Vierke (Universität Bayreuth) an dem Verbundprojekt „Recalibrating Afrikanistik“ beteiligt, das von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Initiative „Weltwissen“ in den nächsten sieben Jahren mit einer Million Euro gefördert wird.

An dem Vorhaben beteiligt sind neben den drei deutschen Universitäten Leipzig, Bayreuth und Köln drei afrikanische Universitäten in Stellenbosch (Südafrika), Eldoret (Kenia) und Wukari (Nigeria). Die Universitäten Wukari und Köln arbeiten bereits seit 2012 eng zusammen, unter besonderer Beteiligung des Kölner Global South Studies Center.

Bei dem Projekt „Recalibrating Afrikanistik“ geht es um die reflexive Kritik der eigenen Disziplin, die Integration benachbarter Disziplinen, sowie den Zugang zu afrikawissenschaftlichen Themen über Sprache. „Was das alles genau bedeuten kann, wollen wir zusammen mit Stipendiaten aus Deutschland und afrikanischen Ländern sowie in gemeinsamen Winter- und Sommerschulen entwickeln“, erläutert die Leipziger Afrikanistin Beck. „Mit unserer Agenda antworten wir auch auf die Wünsche vieler Studierender und Nachwuchswissenschaftler in Deutschland und Afrika, für die bestehende Studienprogramme und Lehrformate nicht angemessen auf ihre Interessen für afrikanische Lebenswelten und wissenschaftskritische Perspektiven eingehen.“

Vollständige Quelle: Uni Köln